Uns ist es neben unserer Vermittlungs- und Beratungstätigkeit sehr wichtig, auf die Missstände, unter denen unsere Patient_innen leiden aufmerksam zu machen. Daher organisieren wir immer wieder Vorträge, Infostände, Podiumsdiskussionen, geben Interviews oder beteiligen uns an Diskussionen.
Um den Betroffenen aber auch nachhaltig zu helfen, setzen wir uns für politische Lösungen ein, um die gesundheitliche Situation von Unversicherten und Menschen ohne Papiere zu verbessern. Dabei beschäftigen uns im Moment vor allem drei Projekte:
- Auf lokaler Ebene streben wir in Mannheim die Einrichtung einer so genannten Clearingstelle an, also einer interdisziplinären Beratungseinrichtung, die sich bemüht Unversicherten den Zugang zum regulären KV-System zu ermöglichen.
- Auf Landesebene fordern wir die Ausstellung von Anonymen Krankenscheinen zu ermöglichen. Im Moment befinden sich illegalisierte Migrant_innen im Krankheitsfall nämlich in einer unmenschlichen Zwickmühle: Entweder riskieren sie eine drohende Abschiebung, wenn beim Sozialamt die Kostenübernahme der Behandlung beantragt wird, was diese der Ausländerbehörde melden muss. Oder sie müssen auf medizinische Hilfe verzichten und mögliche Gesundheitsschäden bis hin zu akuten Notfällen in Kauf nehmen.
- Zuletzt setzen wir uns für die flächendeckende Ausgabe einer regulären Gesundheitskarte für Asylsuchende nach Bremer Modell ein, die eine an dem Normalleistungsspektrum orientierte Gesundheitsversorgung sicherstellt. Die Erfahrungen haben gezeigt, dass dies neben der wesentlichen Verbesserung der gesundheitlichen Lage von Asylbewerbern auch zu erheblich geringerem Verwaltungsaufwand und deutlich reduzierten Kosten führt.