Wer hat in Deutschland keinen sicheren Zugang zu medizinischer Versorgung?
Auch wenn jede Person theoretisch das Recht auf medizinische Versorgung hat, bleibt dieses Recht in Deutschland doch vielen Menschen verwehrt oder wird erst im äußersten Notfall bei akut lebensbedrohlichen Krankheitszuständen umgesetzt.
Dabei gibt es drei große Personengruppen, deren Zugang zu medizinischer Versorgung stark eingeschränkt ist. EU- BürgerInnen, die sich ohne gültige Krankenversicherung in Deutschland aufhalten, Menschen ohne einen regulären Aufenthaltsstatus und nicht zuletzt auch Deutsche, die aus verschiedenen Gründen durch das Raster fallen und so ohne Versicherung dastehen.
Was tut das MediNetz konkret für PatientInnen?
Wir sind telefonisch, per Mail und über Facebook für unsere PatientInnen erreichbar. Nachdem sie ihre Problematik geschildert haben, vermitteln wir sie entsprechend ihrer Beschwerden an mit uns kooperierende FachärztInnen weiter. Das MediNetz übernimmt nur die Weitervermittlung an ÄrztInnen, wir selbst behandeln nicht! Die ggf. anfallenden Kosten finanzieren wir aus Spenden. Je nach Fall tauschen wir uns dabei auch mit anderen Beratungsstellen aus (z.B. die Unabhängige Patientenberatung Deutschland), um beispielsweise die Möglichkeit einer Krankenversicherung zu überprüfen. Bei allem, was wir tun, haben Datenschutz und Anonymität unserer Patient*innen für uns immer höchste Priorität.
Wie engagieren wir uns darüber hinaus?
Neben dieser praktischen Arbeit bemühen wir uns aktiv um eine Änderung der politischen Rahmenbedingungen. Wir verstehen uns selbst als Lückenfüller und streben eine Lösung an, die den barrierefreien Zugang zum Regelversorgungssystem für alle garantiert und in dem keine MediNetze oder andere Parallelversorger mehr nötig sind. Wir setzen uns für die Einrichtung von Clearingstellen ein, die Menschen bei der (Wieder-)Eingliederung in die Krankenversicherung helfen sollen.